Liebe Freundinnen und Freunde des Ellwanger Ostermarsches,
was uns über die ganzen Jahre ausgezeichnet hat, ist ein unglaublicher Zusammenhalt. Aus ganz unterschiedlichen Ecken kommend gelingt es über Jahrzehnte, immer einen gemeinsamen Konsens zu finden, einen immer gut besuchten Ostermarsch zu organisieren und auch über das Jahr immer wieder, immer, wenn es notwendig wird, Zeichen und Akzente zu setzen.
Aktuell ist die Welt im Corona-Modus. Wir erfahren gerade, welche unglaublichen Freiheiten wir im reichen Norden und Westen genießen dürfen, auch wenn wir aktuell auf die eine oder andere verzichten müssen. Wir erfahren aber auch, wie wichtig es ist, Solidarität zu zeigen – im Hier und Jetzt mit Infizierten und ihren Angehörigen, gestern, heute und morgen aber auch mit denen, für die sich die Ellwanger Ostermarschiererinnen und -marschierer immer eingesetzt haben: mit Menschen, die unter Krieg, Flucht und Ausbeutung leiden. Meine große Hoffnung ist, dass die aktuelle Krise ins Bewusstsein ruft, wie hoch der Anteil unseres Wohlstandes und Lebensstandards an all dem Elend in der Welt ist, wie groß der Egoismus der nördlichen Industrienationen ist und wie unglaublich borniert unsere Wachstumsideologie überhaupt ist. Wenn das eintritt und wir dann auf dem Weg in eine bessere Welt sind, dann kann aus Schaden gutes, dann kann auch Ostern werden.
Berthold Weiß